Appendix 2 - Transcription of Manuscript Hymns in the Endpapers of the Magdeburg Enchiridion
1 front (pasted to inside of front cover): “Christ, unser Herr, zum Jordan kam” by Martin Luther (Jenny 36; LW, 299-301). Only the first three stanzas remain, because two leaves have been excised between this page and the next. The missing pages presumably contained the last four stanzas and probably one or two additional hymns.
chistns onse heer toem jordaen quam // na sÿnes vaders wille // van sante johans de dope nam // sÿn werck ende amt tet verallen // daer woldt hÿ stiften ons ein bat// to wassen ons van sunden verdrone den bieteren doet // duer sÿn selss bloet en wonden // het gast een nieue leuen |
Christ, unser HErr, zum Jordan kam nach seines Vaters willen, Von S. Johans die Tauffe nam, sein werck und ampt zurfüllen. Da wolt er stifften uns ein Bad, Zu waschen uns von sünden, Erseuffen auch dem Bittern Tod Durch sein selbs Blut und Wunden. Es galt ein newes Leben. |
[Stanza 2]
soe horet ende merket alle wel // vant got heet self die dope // ende vat een cristen gelouen sal // toe miden keter hopt // got spret ende wÿl // dat water sÿn doch niet allen slet water // sÿn heilige woert is oeck daer bÿ// mit riken geest sonder maten // die is alhier die doper |
So hört und mercket alle wol, was Gott heisst selbs die Tauffe Und was ein Christen gleuben sol, Zu meiden Ketzer hauffen: Gott spricht und wil, das wasser sey, Doch nicht allein schlecht Wasser. Sein heiligs Wort ist auch dabey Mit reichem Geist on massen. Der ist alhie der Tauffer. |
[Stanza 3]
sulp heeft hÿ ons beuiset klaer // mit bielden en met vorden // des vaders stemm men open baer // daer self aen de jordaen hoerde // he sprack dit is minen leuen son aen dien ick heb behagen // den wil ick [?] beuolen haen // dat ghÿ hen horen alle ende volgen sÿnder lere // |
Sölchs hat er uns beweiset klar Mit Bildern und mit Worten . Des Vaters stim man offenbar Daselbs am Jordan horte. Er sprach: "Das ist mein lieber Son, An dem ich hab gefallen. DEN wil ich Euch befolhen han, Das jr IN höret Alle Und folget seinem Leren." |
2 front (recto) and 3 front (verso): “Nun lob, mein Seele, den Herren” by Johannes Gramann (W III 968-70).
Nou loue min siel den heren // want in mÿ is den name sÿn // sÿne weldaet doet hÿ vermeren // verget dat niet o hertn mÿn // heft dÿ dÿne sunden verge̅u̅ erholt dÿn schwatit groet // beschut dÿ[n] arms leuen // nemt dÿ in sÿnen schoet doet dÿ met dÿnen troest beschuten // verhoget den armen // dÿn der kaenigen recht geboet // die liden in sÿnen rieck |
NUn lob, mein seele, den Herren vnd was in mir ist den namen sein. Sein wolthat thut er meren, vergiß es nit, o hertze meyn. Hat dir deyn sünd vergeben vnd heylet deyn schwacheyt groß, erredt dein armes leben, nimpt dich in seyne schoß, Mit reichem trost beschüttet, veriungt, dem Adler gleych. Der könig schafft recht, behütet die leyden in seynem reych. |
[Stanza 2]
her heft vns weten laten // sÿn herlick rect en sÿn gerect // daertoe sÿne goede sonder maten // het gebreket aen erberm̅ niet // sÿnen toren laet hÿ wel faren // straft niet niet [sic] na onse schult // die genade doet heÿ niet sparen // den blu̅t̅ is hÿ holt // sÿn goet is erhauen // bÿ de̅ die hem fructen em // also veren de ost van auant // is onse sunde daerhen |
Er hat vns wissen lassen sein herrlich recht vnd sein gericht, Darzu sein güte on massen, es mangelt an seiner erbarmung nicht. Sein zorn lest er wol faren, strafft nicht nach vnser schuld, die gnad thut er nit sparen, den blöden ist er hold. Sein güte ist hoch erhaben ob den die förchten jn, so fern der Ost vom Abent seind vnser sünden dahin. |
[Stanza 3]
Als hem een vder [sic] erbarmet // aouer syne jonge kienderen clein / soe doet die her ons armen // soe wÿ hem vre̅st kindelick rein // hÿ kent ons gebreben auen // hÿ veet wÿ sÿn maer stof // als gans des mesen leuen // een blom vanden velde loef // den viendt daer auer waeit // soe is hÿ nuemer daer alsoe die mens vergaet // sÿn ende dat is hem na // |
Wie sich ein man erbarmet vber seine jungen kindlein klein, So thut der Herr vns armen, so wir jn kindtlich fürchten rein. Er kennet das arme gemechte, Got weiß, wir seind nur staub, gleich wie das graß von rechte, ein blum vnd fallendes laub: Der wind nur darüber wehet, so ist es nymmer da: also der mensch vergehet, sein end das ist jme nah. |
[Stanza 4]
die goedes genade allene // blieft staet ende vast in ewicheit // bÿ sinder lief̅ gemeine // die staet in sÿnder fruete ber̅ die sÿnen verbont beuaren // hÿ regret in hemelrick // ghÿ sterken ende engelen scharen // sÿns louens d ienen hem toe ghelieck // den groten heer toe eeren ende drinen sÿn heillige woert // mÿn siel sal oeck vermeren // sÿn loef aen alien oert // |
Die Gottis genad alleyne stehet vest vnd bleybt in ewigkeyt Bey seyner lieben gemeyne, die stehet in seyner forchte bereyt, Die seynen bund behalten; er herschet im himelreych: jr starcken Engel walten seyns lobs vnd dienen zugleich Dem grossen Herrn zu ehren vnd treyben sein heyliges wort: meyn seele sol auch vermeren sein lob an allem ort. |
1 back (recto), 2 back (verso), and 3 back (recto): “Ich danck dir, lieber Herre” by Johannes Kohlross (W III 114).
Ick dancke dÿ lieue here // [dat ghÿ] my hebt beuaert // In deser nacht geuere // daer in ick lach soe hart mit duisternis omuangen // daer toe in groter noet daer vÿ ick ben ontgangen helpt mÿ heer en goedt // |
ICh danck dir, lieber Herre, das du mich hast bewart In diser nacht gefere, darinn ich lag so hart Mit finsternis vmbfangen, darzu in grosser not, daraus jch bin entgangen, halffst du mir, Herre Gott. |
[Stanza 2]
Met danck vil ick dÿ louen // o ghÿ mÿn goedt ende heer // in den hemel hoech daer louen // den dach mi oeck geuer // waerom ick dÿ to bieden // ende oeck dÿnen wielle mach zÿn // leeit mÿ in dinen seden // ende breket den wille mÿn // |
Mit danck wil jch dich loben, o du mein Gott vnd Herr, Im hymel hoch dort oben den tag mich auch gewer. Warumb jch dich thu bitten vnd auch deyn will mag seyn: layt mich in deynen sitten vnd brich den willen meyn. |
[Stanza 3]
Dat ick heer niet affwike // van dÿder recter baen // die wÿant mÿ niet gript daer mede ick eer moch gaen // eerholt mÿ duer dÿn goeden // dat biedt ick wlietich dÿ // vor dueuels liest en wieden daer mede hÿ setet aen mÿ |
Das jch, Herr, nit abweyche von deyner rechten ban, Der feynd mich nit erschleyche, darmit ich yrr möcht gan. Erhalt mich durch deyn gute, das bitt jch fleyssig dich, fürs teuffels list vnd wütten, darmit er setzt an mich. |
[Stanza 4]
Oen geloue mÿ werlene // aen dÿnen oen jesou crist // mÿn sundtn mÿ oeck vortie // alhier toe deser fÿes // dou vert mÿ dat niet ontsegen // als ghÿ gelouet haet // dat heÿ mÿne dsunden doe dragē ende werlost mÿ wander last // |
Oen glauben mir verleyhe an deinen Son Jhesu Christ, Meyn sünd mir auch verzeyhe alhie zu diser frist. Du wirst mirs nit ersagen, wie du verheyssen hast, das er meyn sünd thut tragen vnd lößt mich von dem last. |
[Stanza 5]
Die hopinge mÿ oeck geue // [two crossed- out words] die niet werderuen laet // daertoe een cristlÿck liefde // tho doe dit en dit mÿ wordert // dat ick hem goedes betuene saeke miet [sic] daer in dat mÿn // vnde lief hem als mÿn eigen // na allen den willen dÿn |
Die hoffnung mir auch gibe die nicht verderben lest, Darzu ein Christliche liebe zu dem der mich verletzt: Das jch jm guts erzeige, such nit darinn das mein, vnd lieb jn als mein eygen nach all dem willen deyn. |
[Stanza 6]
Oien woert laet mÿ bekennen // deser arger werelt // ock mÿ dÿn dienaer noemen // niet wresen geuelt noch ghelt noch gelt [sic] // dat my baldt mocht afkerē van dÿder wareit klaer // wielt mÿ oeck niet vehsteden // van der cristliker schaer |
Oein wort laß mich bekennen für diser argen welt, Auch mich deyn diener nennen nicht förchten gwalt noch gelt, Das mich bald möcht abkeren von deyner warheyt klar; wölst mich auch nicht verscheren von der Christlichen schar. |
[Stanza 7]
Laet mÿ den dach vollenden // to loue den name dÿn // dat ick niet van dÿ wende // aent ende wolstendich sÿ // behōt mÿ lÿff ende leuen // daertoe die vriech in den lande // wat ghÿ mÿ hebt geuen // staet al in dÿder hant // |
Laß mich den tag vollenden zu lob dem namen dein, Das jch nicht von dir wende, ans end bestendig sein. Behüt mir leib vnd leben, darzu die frücht im land: was du mir hast gegeben steet als in deyner hand. |
[Stanza 8]
Heer criest dÿ lof ick sege // om dÿder weldaet wiel // die ghÿ mÿ deso dagen betuenet hebt ouer al // dÿnen naem viel lck prisen // die ghÿ allen bist goet // mit dÿnen liue mÿ spÿse // drÿnt mÿ met dÿnen bloet |
Herr Christ, dir lob jch sage vmb deyne wolthat all, Die du mir all mein tage erzeygt hast vberal. Dein namen wil jch preysen, der du alleyn bist gut, mit deynem leyb mich speyse, trenck mich mit deynem blut. |
[Stanza 9]
Dÿ is allein die ere // dÿn is allein den roem // die wrke dÿ niemant wre // dÿn segen toe ons kome // dat wÿ in vrede ontslapen // mit genadt toe ons ÿl geft ons des geloefs gopt // waer des duiuels liest en pÿl // |
Deyn ist alleyn die ehre, deyn ist alleyn der rhum; Die rach dir niemand were, dein segen zu vns kum, Das wir im frid entschlaffen, mit gnaden zu vns eyl, gib vns des glaubens waffen fürs teuffels listig pfeyl. |
4 back (verso), 5 back (recto), 6 back (verso), and 7 back (recto): “Herr Gott, der du erforschest mich” by Heinrich Vogther (W III 560).
Heer goedt die ghÿ ernorsget mÿ eerkents mÿn ganse leeuen • mÿn opstaen ende siten ick • beken van dÿ veert gheuen • alle m̅ gedachten sot ick haen • voer dÿ o godt erofent staen • erkent mÿn voen ende lasen • die dou biest om mÿnen paert die rines wÿs om mÿn leeger gaet • siet op alle mÿne straten |
HErr gott, der du erforschest mich, erkenst meyn gantzes leben, Meyn auffersteen vnd sitzen, ich bekenn, von dir würt geben. All meyn gedancken so ich hon vor dir, o gott, eroffnet ston, erkenst meyn thun vnd lassen. Denn du stetz bist vmb meynen pfadt, der ringweyß vmb meyn leger gat, spehest auß all meyn strassen. |
[Stanza 2]
Het is ghen voert in mÿnen mont noch reden op mÿnder tongen dat [?] niet alles vor sÿ cont eer sÿ werden geredt noch ge songen • ick ghe ste was ick immer doe • soe biestou daer ende siet meer toe sonder deer niet goedes wolbringe • ghÿ riectes clan voē in mÿ aen • dien hant mÿ kreftich fu[r?] op diender baen • mier mach sus niet gel mgen |
Es ist kein wort in meynem mund noch red auff meyner zungen, Das dir nit alles vor sey kundt, ee sye wern gret noch gsungen. Ich gee, stee, was ich jmmer thu, so bistu da vnd sichst mir zu; on dich nichts guts volbringe, Du richtests dann vor inn mir an: dein hand mich krefftig für auff ban, mir mag sunst nit gelingen. |
[Stanza 3]
ick ben soe suack in mÿn werstant suelc[h?] heemiliecheit toe erlangen • vernuest drieft daer vie[t?] maer een doen inden gheloue Wert ontfang[paper damage] vaer sal ick hen g[paper damage] woer dinen gheest die ghÿ aller herten gedachten weet dÿn aengesiecht weet mÿn vlieden • faer ick ten h mel soe biestou daer oeck in der hellen en anders waer can mÿ dÿ niet ontietn |
Wo sol ich hyn gen vor deim geyst der du allr hertzen dancken weyst, dein angesicht weyßt meyn fliehen: Far ich gen hymel, so bistu do, auch in der hell vnd anderßwo, kan mich d in nit entziehen. |
[Stanza 4]
Neem ick vlegel der morgen roedt • en vlie aen den ende des meres dÿn hant mÿ vat viet alder noet • erhalden en eerneren • spreck ick wiensternis decken mÿ soe ghelt den da ch ende nacht dÿ ghelieck die nacht luech[t?] hoe den dage bÿ dÿ duisternis ghen duister nis is alle heimelicheit sÿnt toe alder friest dÿ niemant mach verschgen |
Nern ich flügel der morgen röt vnd blyb am end des meres, Deyn hand mich würt auß aller nöt erhalten vnd erneren. Sprech ich "finsternüß decken mich," so gilt der tag vnd nacht dir gleich, die nacht leücht wie der tage, Bey dir finster nicht finster ist: all heymlich sünd zu aller frist dir nyemandt mag verschlagen. |
[Stanza 5]
mÿn nieren hastou in diender geualt oeck alle mÿn heimelike lueste hoe ick in den moeder lÿf vas gestelt sonder mÿ hebt ghÿ toe gheruestet dÿn rechter hant stets vas ouer mÿ van herten gront des clan.ck ick dÿ diender vonderlieck[r ?] daden [paper damage]r mede ghÿ mÿ maeche vondersaem mÿn sies suelck weld[water damage] wol vernam dat het ghe niel dÿnen raden |
Meyn nieren hast in deiner gwalt, auch all meyn heymlich lüste. Wie ich in mutter leyb was gstalt, on mich hasts zu gerüste. Deyn rechte hand stets was ob mir, von hertzens grund des clan.eke dir deynr wunderlichen thate, Damit du mich machst wundersam, meyn seel solch gutthat wol vernam, das es gefiel deym rhate. |
[Stanza 6]
Alle mÿn gebenten hebt gÿ getelt daer ick sol gebeldet werden • dÿn oegen oeck op mÿ gestelt daer ick sou gebeldet werde[n] lach inder eerden in.den moeder lief noch onbereit des ghein vernuft niet weet besch[paper damage] mÿn dagen voer dÿ sÿnt getellet daer van noch toe geen mens een mach doen op dien boeck al gheschreuen staen hoe la[paper damage] ghÿ dat hebt eruellet |
All meyn gebeyn hastn gezelt do ich solt bildet werden, Deyn augen auch auff mich gestelt do ich lag in der erden In mutter leyb noch vnbereyt, des kein verunnfft nit weist bescheyd; mein tag vor dir send zelet, Danon noch zu kein mensch mag thun, vff deim buch all geschriben ston wie lang dus hast erwelet. |
[Stanza 7]
Hoe kostelick sÿnt voer mÿ o goedt • dÿn weelualdigen gedachten hoe saet de s sand aen der see haet • van dÿ verd ick niet wancklen soe ick oeck sub vanden doet oeck sues op waech • dÿn genade mÿ ha[paper damage] in alder saeck bÿ dier verde ick bl[?]en die godlosen rot o hoster godt die doet dil[paper damage] Viet en maech toe spot dat bloet wolck gaer verdriue |
Wie kostlich send vor mir, o gott, deyn vilfeltig gedancken! Ir summ des sands am mere hat! von dir würd ich nit wancken. So ich vom tod auch sunst auff wach, dein gnad mich helt in aller sach, bey dir wurd ich beleyben. Die gottloß rott, o höchster gott, die tödt, thilg auß vnd machs zu spott, das blind volck gar vertreybe. |
[Stanza 8]
sÿ r[e]den stets anrecht van mÿ vas client toe huerder saken sie baldt dÿn woert claer wÿe[l?] heraoer sunder oersaeck stech op mak en ick haet ia heer die haten dÿ die dÿ en dÿn woert weder sÿn daer weder alt[?] str[e?]den daerom sÿ mÿ al warden vÿa[?] w[?]el smaeit een leets betuenen mÿ wiel mÿ dinen segen geuen |
Sye reden stets vnrecht von dir, wz client zu jren sachen, Sobald deyn wort klar will herfür, on vrsach sich auffmachen. Ich hass ja, herr, die hesser deyn, die dir vnnd deym wort zu wider seyn, dawider alzeyt streben: Darumb sye mir all werden feynd, vil schmach vnnd leyds erzeygen seynd: wölst mir das sigen geben. |
[Stanza 9]
Eruors mÿ here ernaer mÿn heert erua [?]r alle mÿn gedachten en sie op mÿn d[?] achternaert oft enniger sÿt wÿl van ken ost sÿ vo[?]den ereden vander baen laet mÿ o godt niet werbaest gaen op rechter baen mÿ leide die dier gevel [water damge] euich sÿn mÿn geuiss[?] lief ende siele dier vrÿ eeuich stedts [water damage] dier blÿnen |
Erforsch mich, herr, erfar meyn hertz, versuch all meyn gedancken, Vnd syh, ob meyn thun hynderwerk vff einig seyt wöl wancken! Ob ich sey tretten ab der ban, laß mich, o gott, nit fürbas gon, vff rechten weg mich leyte, Der dir gefall vnd ewig sey! meyn gwissen, leyb vnd seel dir frey ewig stets sey bereytte! |